7. September 2023
BREAKING NEWS: VINYL und Versand
Gute Nachrichten zum Thema Horrors-Vinyl!
Wir konnten das Presswerk nun überreden, doch noch etwas mehr Gas zu geben und nun befinden sich unsere Schallplatten endlich auf dem Weg zu unserem Merchandising-Lager, wo unser extrem fleißiges kleines Versandteam schon mit den Hufen scharrt, um die edlen Scheiben dann schnellstmöglich für die Aussendung zu den Vorbestellern fertig zu machen.
Es sieht recht gut aus, dass die Bestellungen mit nur zwei, drei Werktagen Verspätung zu euch auf die Reise gehen können.
Das ist weit weniger dramatisch als zuvor angenommen.
Wir bitten wirklich um euer Verständnis.
Noch eine zusätzliche Anmerkung: Ebenfalls möchten wir die zahlreichen Besteller der letzten Tage um etwas Geduld bitten. Der Shop hat mit dem Beginn des Septembers eine wahre Flut von Neubestellungen reinbekommen, das ist natürlich ganz, ganz großartig. Aber nun sind, und das sollte niemanden verdrießen, erstmal die Leute dran, die schon vor Monaten ihr Exemplar des neuen Albums bestellt haben.
Bis dahin genießt noch ein bisschen die zahlreichen bereits veröffentlichten und frei zugänglichen Songs aus dem Album, z.B. auf unserem Youtube-Kanal, um euch die Wartezeit zu versüßen.
Asp & Team
31. August 2023
Verfluchter Vinyl-Verzögerungs-Verdruss!
Liebe Horrors-Freunde und Vorbesteller des neuen ASP-Albums auf Schallplatte.
Wir haben einen ziemlichen Dämpfer verpasst bekommen.
Soeben hat uns das Presswerk mitgeteilt, dass die drei schönen Vinyl-Ausgaben nicht pünktlich geliefert werden.
Das ist selbstverständlich absolut ärgerlich und wir können uns nur bei euch entschuldigen.
Wir konnten wenigstens aushandeln, dass die Horrors-Vinyle nun nach und nach fertig konfektioniert werden, in mehreren Portionen an uns geliefert und dann schnellstmöglich von unserem superfleißigen Versandteam mit Hochdruck und Sorgfalt verpackt und an all jene unter euch versendet werden, welche Horrors als Langspielplatte bestellt haben.
Wir geben Vollgas für euch, versprochen und werden alles tun, damit diese Verspätung so kurz wie möglich gehalten wird.
Nochmals ein ganz großes Sorry!
Irgend einen Schrecken mussten wir wohl mit diesem Album erfahren.
Asp & Team
27. August 2023
Sandmann GmbH & Compagnie
Liebe Freunde des Gothic Novel Rock!
Am 25.08. erschien die Digital-Single "Sandmann GmbH & Compagnie" als dritte Auskopplung aus dem am 9.9.2023 erscheinenden Album
HORRORS - A COLLECTION OF GOTHIC NOVELLAS
Dieser Schrecken wird sich höllisch in eure Gehörgänge swingen und rocken!
"Ihr müsst euch unseren Markennamen merken!"
Ab Freitag bei Spotify, Apple Music, Deezer und Tidal … und auf Youtube!
Auf unserem Youtube-Kanal kostenlos anhören:
18. August 2023
Fürst der Finsternis
Ihr schönen Menschen!
Am 18.08. erschien die Digital-Single "Fürst der Finsternis" als zweite Auskopplung aus dem am 9.9.2023 erscheinenden Album
HORRORS - A COLLECTION OF GOTHIC NOVELLAS
Ein sanfter Einstieg in die Horror-Welt, wir wollen euch ja nicht gleich ver-schrecken ;)
Wir werden fliegen!
Ab Freitag bei Spotify, Apple Music, Deezer und Tidal … und auf Youtube!
15. August 2023
Weltunter Horrors – Very Special Tour and Very Special Gueste
Eine lange Geschichte mit langer Geschichte.
Die Band kommt in ein Alter, in dem es beinahe jährlich ernsthafte Jubiläen zu feiern gibt. Oder zu fürchten, wenn man wie ich ständig das zaghafte Nagen der Endlichkeit spürt und erkennt, wie das Uhrenticken die Zeit in Scheiben schneidet.
Das bedeutet auch, dass man sich ständig mit dem Thema „Vergangenheit“ zu beschäftigen hat, was einem so vorwärts (und abwärts?) gewandten Menschen wie mir durchaus lästig werden kann, anstatt nur positiv-nostalgisches Schwelgen zu erzeugen. Woher soll man denn dafür auch noch Zeit finden, hm?
Die Weltunter Horrors Tour verknüpft mit dem 20. Schlüpftag des dritten ASP-Studioalbums und dem brandneuen Gothic Novel Output ganz fein Altes mit Topaktuellem. Und das funktioniert überraschend, nein schockierend gut. Aber dazu mehr in meinem sicher noch folgenden Setlist-Journaleintrag.
Weit genug ausgeholt.
Lasst mich über geliebte Songs schreiben!
Sehr zum Leidwesen unserer Hörer liebe ich extrem viele ASP-Songs. Alte wie neue. Aus naheliegenden Gründen gewöhnen sich die Fans immer nur ungern an neue Sachen, das ist ganz natürlich und leider oft auch ein Problem. Denn dass auch die alten Songs mal neu waren und noch ältere, geliebte und vom Publikum lauthals geforderte Stücke aus dem Programm gedrängt haben, das ist vielen nicht bewusst. Da muss man als Musiker ziemlich tapfer und dickfellig bleiben, um sich nicht beirren zu lassen. Oder halt stur sein wie ich.
Bei jeder Tourplanung kommt dieses Thema hoch, und aufgrund der ganz speziellen Songauswahl, die nun besondere Rücksicht auf das Neue, Unbekannte nimmt genauso wie auf ein zwei Jahrzehnte auf dem Buckel tragendes Album, habe ich nachgedacht, welche Songs anderer Künstler ich selbst aus dieser Zeit noch wirklich liebe.
Es sind erstaunlich wenige Lieder, vor allem aus der sogenannten „Schwarzen Szene“, die mich heute noch zu begeistern verstehen. Das meiste von dem, was ich diesbezüglich noch hören mag, stammt eher aus den 80ern als aus den 2000ern. Vieles, was vor etwa 20 Jahren in der Szene gehört wurde und sich in manchen Bereichen bis heute kaum verändert hat, wirkt auf mich nicht besonders gut gealtert.
Ich musste schon ziemlich intensiv suchen, um Stücke zu finden (vielleicht mache ich mal eine Playlist für euch), die mich heute noch begeistern.
Ein Song, der bis heute ganz weit oben steht, heißt „Flood“ und stammt von der Formation Nuuk aus der Schweiz. Ihr schönen Menschen, bis heute bekomme ich eine Gänsehaut, wenn dieser Song losgeht. Und ich bekam sie jedes einzelne Mal, wenn die Jungs ihn auf unserer Hunger Tour spielten und ich irgendwo in einem Backstage die ASP-Maske auf mein damals noch fältchenfreies Gesicht malte.
Solche Momente bedeuten viel und bleiben, wenn andere Erinnerungen schon längst verblasst sind. Und damals lernte ich Michael Sele kennen und schätzen, und ich kann mich noch gut erinnern, wie sehr ich es bedauerte, als mir die sympathischen Schweizer (und der Liechtensteiner) damals verrieten, dass Nuuk bald Geschichte sein würde.
Aber natürlich barg dieses Ende einen Anfang, und wie der Phönix aus der Asche, nein aus der Glut, denn erkaltet war und ist überhaupt nichts, wurde The Beauty of Gemina geboren.
Eine großartige Band um einen absoluten Vollblut-Künstler. Ich fand es damals und empfinde es heute umso mehr: Diese Band sollte meiner Meinung nach Platin-Alben horten und in Arenen ihre Songs präsentieren.
Ich hatte das Glück, dass Michael damals das Abenteuer, mit dieser komischen Band mit den drei Buchstaben auf Tour zu gehen, ein zweites Mal wagte. Und ein Wagnis war es in der Tat, denn oberflächlich mag es für einige im Publikum so gewirkt haben, als würden die beiden Bands überhaupt nicht zusammenpassen. Vielleicht weil zwei auf ihre Art so einzigartige Musikgruppen eben vor allem das verbindet: das Spezielle, das Eigene.
Schaut man „so viel tiefer“, dann kann man vielleicht auch erkennen, dass es nicht die musikalische Umsetzung der jeweiligen musikalischen Vision ist, die diese Verbundenheit und die Ähnlichkeit erzeugt, sondern das Feuer, das auf dem Weg brennt, das Herzblut, das die Maschine auf diesem eigenen Weg antreibt.
Bei jeder der raren und kostbaren Begegnungen in den vergangenen Jahren, die Michael Sele und ich erleben durften, konnten wir den unglaublichen Respekt für den steinigen Weg des anderen spüren, die vielen Parallelen beim Brennen und Verbrennen für diese eigene Vision erkennen.
Die freundschaftliche Verbundenheit, die daraus entstanden ist und nun schon so lange andauert, ist wahrlich nicht in ihrer Quantität, sondern in ihrer Qualität begründet, denn wir sind uns in den letzten Jahren mangels zufälliger Begegnungen auf Festivals viel zu selten begegnet.
Manchmal muss man dann andere Wege finden, um diese Begegnungen herbeizuführen, und in diesem Fall dürft ihr schönen Menschen sogar davon profitieren:
Denn ich konnte Michael und The Beauty of Gemina dazu überreden, ein weiteres Mal mit uns die Bühne zu teilen. Dazu gehörte ein großes Vertrauen, denn genau wie wir haben sie nicht nur Positives hinter geteilten Bühnen erlebt, und das ein oder andere Trauma ist bei beiden Bands übrig geblieben.
The Beauty of Gemina habe ich nicht als „Support Band“ für ASP eingeladen. TBOG (ausgesprochen: Tiebog) sind auf meine persönliche Einladung unsere ganz besonderen Gäste. Sie werden ihr wundervolles Ding machen und wir unser grauenerregendes. Zwei sehr unterschiedliche Energien, die ein Abend vereint. Das vielleicht kleinste Festival der Geschichte?
Wie gut, dass ich mich auf meine „schönen Menschen“ verlassen kann. Ich habe vollstes Vertrauen in unser Publikum, das sich glücklicherweise in den letzten zwei Jahrzehnten genauso weiterentwickelt hat wie wir selbst, offener, empfänglicher für Eigen-artiges und warmherziger geworden ist.
Wenn ihr unsere gemeinsamen Konzerte erlebt, dann denkt an diese tiefe Verbundenheit und den riesigen gegenseitigen Respekt, die ich weiter oben so offen vor euch ausgebreitet habe.
Freut euch mit mir und genießt diese in so vielfältiger Weise besonderen und völlig einmaligen Konzerte.
Asp
THE BEAUTY OF GEMINA als VERY SPECIAL GUEST
bei der WELTUNTER HORRORS TOUR
Freitag, 22.09.2023 – Wuppertal, Historische Stadthalle
Samstag, 23.09.2023 – Braunschweig, Millenium Event Center
Freitag, 29.09.2023 – Bremen, Aladin
6. August 2023
Weltunter Horrors Tour wird einmalig!
Ihr schönen Menschen,
die Schlagzahl der Beiträge, mit denen ich mich auf persönliche Weise im Journal verewige, hat stark nachgelassen in den vergangenen Monaten. Das liegt, wie ihr euch vorstellen könnt, nicht daran, dass es nichts zu erzählen gäbe, ganz im Gegenteil. Aber wie immer, wenn viel los ist, bleibt auch wenig Zeit für solche kleinen Luxus-Schreibmomente.
Dies bitte ich zu verzeihen.
Auch diese Wortmeldung wird für meine Verhältnisse eher kurz ausfallen, denn die parallel laufenden Vorbereitungen für die Veröffentlichung des am 9. September erscheinenden Albums und die anstehende Tournee sind eine ziemliche Herausforderung.
Neben den brandneuen Songs, die wir euch selbstverständlich im September auf der Bühne präsentieren wollen, feiern wir mit einem zweiten Hauptaugenmerk bei der Liedauswahl den zwanzigste Geburtstag des Albums „Weltunter – Der Schwarze Schmetterling Teil 3“.
Nach vielen Überlegungen, welche Songs davon wir ins Programm aufnehmen möchten, hörte ich am Ende auf die Fans, deren Vorschlag jedes Mal, wenn die Sprache darauf kam, mit überwiegender Mehrheit lautete: „Natürlich alle!“
Also: So soll es sein. Wir werden nun alle 12 Tracks des Kernalbums für euch spielen!
In welcher Fassung und in welcher Version genau, das werdet ihr dann in Kürze auf der Tour erleben.
Das vorzubereiten ist der Wahnsinn. Einige der Stücke wurden noch nie, einige seit fast zwei Jahrzehnten, wieder andere nur selten auf die Bühne gebracht. Gerade diejenigen, die bisher noch nie live gespielt wurden, sind teilweise gar nicht für einen Live-Einsatz vorgesehen gewesen, und wir reißen uns momentan mächtig den Allerwertesten auf, damit sie trotzdem auf der Bühne „funktionieren“. Das liegt einfach daran, wie wir damals Musik produziert haben. Das wird spannend, und natürlich hoffen wir, dass die Liveversionen nicht nur aus nostalgischen Gründen im Konzertsaal klappen, sondern auch aus sich heraus eine gute Energie entwickeln.
Ganz persönlich muss ich sagen: Es ist schon ein gewaltiger Unterschied. Bei den ganz neuen Stücken ist es viel klarer. Da ist eine Übe- und Lernarbeit angesagt, auf die man sich freut, und bei den Liedern kann man ganz gut abschätzen, wie das laufen wird. Das Hirn ist ja auch seit Monaten mit diesen Songs beschäftigt (was einem beim Auswendiglernen der Texte leider nur wenig hilft), man hat alle Melodien im Ohr.
Ich gebe zu: Das kann man von vielen der „Weltunter“-Songs nun wirklich nicht behaupten!
Das ist harte Arbeit, da sind Melodien dabei, die müssen mein Verstand und meine Stimme heute lernen wie eine Coverversion. Nun gut, vielleicht wie eine Coverversion von einem Stück, das man oft gehört hat und sehr mag.
Die Lieder sind wie alte Freunde, die man viele Jahre nicht getroffen hat. Zunächst ist alles noch nicht wieder so unbefangen wie damals, man fremdelt sogar ein bisschen. Kann man die gemeinsame Zeit wieder zurückholen? Kann man anknüpfen an dieses schöne, vertraute Gefühl von damals?
Es ist auf jeden Fall ein Genuss, eine Freude, diese Lieder wieder neu entdecken und kennenlernen zu dürfen. Nach meinem Dafürhalten (welches natürlich schon aufgrund einer gewissen Voreingenommenheit nicht überbewertet werden darf) sind die Inhalte recht gut gealtert, und vielen der Gefühle, die ich hatte, als sie entstanden sind, kann ich heute noch gut nachspüren.
Ich finde, alle Songs von „Weltunter“ zu spielen, das ist etwas verdammt Besonderes. Das wird eine Once-in-a-lifetime-Angelegenheit. Das machen wir nur bei den sieben Konzerten dieser ganz speziellen Tour.
Wir sehen uns dort.
Come on in and spend an hour or two up here in the dark tower, where there is nothing as it seems …
Oder anders ausgedrückt: Komm zu mir, Weltunter!
Das Label Trisol feiert das 20-jährige Jubiläum mit der Veröffentlichung von zwei tollen Boxen, die auf den Tag genau 20 Jahre danach erscheinen! Auf Vinyl und auf CD.
19. Juli 2023
Das limitierte Maister Shirt!
Ihr seid der Wahnsinn!
Das Endergebnis ist absolut phantastisch!
Es sind
802 Bestellungen
zusammengekommen! Wenn das mal kein Kompliment an Ich, der Teufel und du und den Künstler Holger Much ist!
Info:
Das so genannte MAISter-Shirt war limitiert und wurde in einer aufregenden Aktion angeboten:
Wir sammelten bis zum 15. Juli eure Vorbestellungen und nun wird dieses Kleidungsstück in exakt der Auflage und der Stückzahl pro Größe hergestellt.
Deswegen war das Zertifikat, welches ihr zu diesem von Holger Much passend als Ergänzung zur EP „Ich, der Teufel und du“ in der wunderbaren Holzschnitt-Optik geschaffenen Drucks auch zuvor leer an der Stelle, wo dann die Zahl der Limitierung stehen wird. Denn diese Zahl erfuhren wir dann erst pünktlich zum Stichtag.(02 ist das Ergebnis!
Das Zertifikat befindet sich bereits im Druck und wird dann noch handnummeriert.
Das Shirt wird nun ebenfalls von der Druckerei umgesetzt und soweit alles glatt läuft zum 18.08. von unserem fleißigen Shop-Team verpackt und verschickt.
Das ist wirklich klasse. Wir freuen uns, dass die Aktion so viel Anklang fand!
Danke!
ASP & TEAM
14. April 2023
Goslar-Termin verschoben, Hoffnung für weitere Konzerte
Auch morgen wird Asp nicht singen dürfen, die Kehlkopfentzündung muss auskuriert werden. Das gesamte Team arbeitet mit Hochdruck an einem Ersatztermin für das Konzert in Goslar. Es wird klappen, wir geben euch dann umgehend Bescheid.
Für die weiteren Konzerte bestehen sehr gute Chancen, dass sie wie geplant stattfinden können. Ein Hammer-Antibiotikum und absolute Stimm-Schonung werden den Sänger schnell wieder fit machen.
14. April 2023
Konzert in Leipzig kurzfristig verschoben
Persönliches Statement von Asp Spreng:
Ihr Lieben. Heute Nachmittag hat meine Stimme den Geist aufgegeben. Ich konnte nicht mehr singen. Ich habe daraufhin den Notdienst der Uni-Klinik in Leipzig aufgesucht und wir haben gehofft, dass wir mich für das Konzert wieder „hinkriegen“, ich hätte jegliche Behandlung auf mich genommen, um auf der Bühne stehen zu können. Aber es wurde eine akute Kehlkopf-Entzündung festgestellt und mir wurde klar gemacht, dass meine Stimme irreparablen Schaden erleiden könnte, wenn ich das Konzert trotzdem durchziehen würde. Daher müssen wir das Konzert mega-kurzfristig verschieben.
Wir arbeiten mit dem Veranstalter bereits an einem Nachholtermin, der wahrscheinlich am 14.07.2023 stattfinden kann. Bitte gebt uns einige Stunden, um alles zu klären! Sobald wir Details haben, werden wir sie sofort kommunizieren./p>
Ich bin nicht nur sprachlos, sondern auch untröstlich.
4. März 2023
Ich, der Teufel … und die neue EP
Ihr schönen Menschen,
wie bereits im Newsletter angedeutet:
Durch die pandemiebedingten Verschiebungen und notwendigen Umplanungen fühlt es sich alles sehr anders an als in all den Jahren, in denen wir bereits Musik veröffentlichen durften. Das Abschluss-Album des Fremder-Zyklus wirkt noch immer neu und frisch, die dazugehörige Tour wird nun ENDLiCH! stattfinden, um dieses „Grande Finale“ auch live mit euch zu feiern.
Auch wenn es sich nicht so anfühlen mag: Zwar gab es mit „Die letzte Zuflucht“ bereits ein musikalisches Lebenszeichen zwischendurch, aber im Herbst werden es dann zwei Jahre gewesen sein, dass das letzte Fulltime-Album ENDLiCH! erschienen ist.
Seither ist viel geschehen. Wir sind auf die Bühnen zurückgekehrt, um unsere Werke wieder vor Publikum zu präsentieren. Das war bitter nötig und fürchterlich wichtig, denn der Kontakt zu den Fans hat unfassbar gefehlt. Wir haben jedoch eine völlig veränderte Welt vorgefunden, was die Organisation von Konzerten angeht. Die Branche hat zu kämpfen, das spürt man. Preisexplosionen von extremen Ausmaßen machen kostendeckende Produktionen fast völlig unmöglich. Ganz viele Menschen, die zuvor direkt oder indirekt in der Livebranche tätig waren, sind in den vergangenen Jahren gezwungen worden, sich umzuorientieren, und nun fehlen sie uns überall. Viele werden nie wieder zurückkehren.
Details erspare ich euch.
Die Realität sieht heute in harten Zahlen so aus: In den vergangenen Monaten hat sich unsere Investition an Zeit und Energie im Live-Sektor im Vergleich zu Vor-Pandemie-Zeiten mal locker verzwanzigfacht. Da blieb kaum Zeit für andere Dinge.
Daher stellt es nicht weniger als ein kleines Wunder dar, dass wir uns gemeinsam auf neue ASP-Songs im Herbst freuen dürfen. Das Projekt mit den Schauergeschichten in Liedform nimmt Gestalt an und wird unter dem Titel „Horrors“ das Licht, nein, die Dunkelheit der Welt erblicken. Wir sind uns einig: Tolle Songs kommen auf euch zu, und wir können es kaum erwarten, sie euch präsentieren zu dürfen.
Einen Vorgeschmack wollen wir euch bereits in diesem Frühjahr bieten, denn am 1. Mai erscheint die EP „Ich, der Teufel und du“. Dieser Tag ist wie dafür geschaffen, schließlich habe ich gerade erklärt, wie viel mehr Arbeit momentan zu bewältigen ist …Eine Vorab-Single in Extralänge mit vielen tollen Bonus-Songs!
Kernstück bildet freilich das Titelstück, eine schöne, klassische Gruselgeschichte um einen Faustischen Pakt … aber mehr will ich noch nicht verraten.
Verraten möchte ich jedoch schon etwas über die verschiedenen Tracklistings der beiden sogenannten „physischen“ Veröffentlichungsformen, der CD- (möge sie noch viele Jahre überleben!) und der Vinyl-Ausgabe.
Mit einer CD-Spielzeit von über 37 Minuten fühlt man sich beinahe an verschwenderische „Singles“ wie vor 20 Jahren erinnert, als wir mit dem Titeltrack zum „Weltunter“-Album ähnlich umfangreiche Auskopplungen rausgehauen haben. Das passt irgendwie ganz gut, denn auch das Jubiläum eben jenes Albums wird uns 2023 natürlich noch ganz massiv beschäftigen!
So schließt sich wieder einmal irgendwie ein Kreis.
Natürlich, heute sind es nicht mehr x Remixe, die man auf so eine Veröffentlichung packt, sondern mehr eigene und eigensinnige Stücke, wie zum Beispiel unsere im vergangenen November veröffentlichte Version des Adventsliedes „O Come, O Come, Emmanuel“, auf dessen Tonträgerveröffentlichung viele bereits sehnlichst gewartet haben. Oder die Cover-Version eines Liedes der schottische Singer-Songwriter-Ikone Dougie MacLean, womit ich mir endlich einen lang gehegten Wunsch erfülle. Und unser Auftritt beim 2022er Wacken Open Air hat uns selbst so viel Spaß gemacht, dass wir einige Songs nun auch auf Tonträger gebannt haben. Roh, rockig, ehrlich und voller Energie.
Wie viele von euch wissen, entstehen die Tonträger derzeit in Eigenregie und im Direktvertrieb, das scheint der richtige Weg zu sein, zumindest bis wir ein Label-Zuhause gefunden haben, das unser Biotopia zu werden würdig ist. Ob das jemals geschieht, ist fraglich. Also machen wir das lieber selbst und verzichten auf die Großkonzerne und ihre zweifelhaften Geschäftspraktiken.
Die erste Schallplatte, die wir selbst in Auftrag gegeben haben, bot uns daher eine eigensinnige und ungewöhnliche Möglichkeit.
Da wir wissen, wie viele Vinylfreunde es dort draußen gibt, haben wir jede Spielminute, die das Medium ohne Klangverlust herzugeben bereit ist, ausnutzen wollen, und ich entschied, dass die Single „Die letzte Zuflucht“ auf diesem Wege noch einen Platz auf dem begehrten Vinylmaterial finden darf. Daher weisen die beiden Ausgaben der „Ich, der Teufel und du“-EP nun verschiedene Tracklists auf. Auf CD gab es die beiden Stücke „Die letzte Zuflucht“ und die Jethro-Tull-Coverversion „Broadsword“ schon, aber auf Schallplatte eben noch nicht. So kommen die Vinyl-Sammler nun doch noch in den Genuss dieser beiden Songs. Ich hoffe, sie freuen sich darüber.Die Rohstoffe sind unfassbar teuer, wir wollten sie daher höchsteffizient nutzen, auch um euch das Bestmögliche für euer Geld bieten zu können – gerade in diesen Zeiten.
Nun habe ich viel geschrieben. Viel mehr, als vielleicht nötig wäre, aber wie oben erwähnt: Es grenzt an ein Wunder, dass es in diesem Jahr überhaupt neue ASP-Songs geben darf, und ich bin – wie immer – zutiefst dankbar und möchte euch bitten, diesen langen Text als Ausdruck der Freude über diesen Umstand zu sehen.
Viel Spaß mit diesem ersten Vorgeschmack auf den Herbst. Wir haben einige unglaublich starke Lieder für euch in der Mache. Das wird ein angenehmes und intensives Gruseln werden. *zwinker*
Euer
Asp
20. Dezember 2022
Lied und Buch "Das Reich des Einhorns"
Bereits im Sommer 2021 erschien der neue Herumor-Song und das gleichnamige Bilderbuch "Das Reich des Einhorns"
Asp führt seine Bilderbuchreihe „Zwielichtgeschichten“ weiter und setzt mit dem „Reich des Einhorns“ einem anderen großen Geschichtenerzähler ein Denkmal: Peter S. Beagle, dem Schöpfer des „Letzten Einhorns“. Dessen Werk dürfte vielen bekannt sein. Doch Asp wäre nicht Asp, wenn er nicht seine eigene Sicht der Dinge in unvergleichbar raffinierte Verse gießen würde.
Eine Geschichte, zauberhaft wie das Geschöpf, um das es geht, zart und doch voll rätselhafter Energie. Ein Bilderbuch, das in phantastische Welten entführt. Ein Kind mit seiner Mutter im Wald. Ein Spiegelfleck. Eine Suche. Ein Buch. Und eine Geschichte über das Geschichten-Erzählen. Das Reich des Einhorns ist in Gefahr. Die lyrisch-nachdenkliche Melancholie, die jenes überirdische Wesen umwölkt, wurde von Fabia Zobel kongenial umgesetzt, die es schafft, die ätherische Präsenz des Einhorns geradezu in einer Nicht-Form darzustellen, als körperlosen Schemen, der aus dieser Welt zu verschwinden droht.
Und wieder begleitet ein Tonträger die Seiten aus Papier. „Das Reich des Einhorns“ ist ein einnehmendes Lied, in zwei Versionen vorgetragen, einmal von Asp, einmal von Nic Frost mit ihrer Gänsehautstimme. Für atmosphärische Begleitung sorgt das Flötenspiel des Holger Much.
Lasst Euch entführen … in „Das Reich des Einhorns“!
14. Dezember 2022
Volle Kraft!
ASP beim Volle Kraft Voraus Festival 2023
Ihr schönen Menschen!
Schon seit Jahren wollen wir die lieben Kollegen von Eisbrecher mal wieder treffen. Da sich das auf natürlichem Wege und per Zufall nicht bewerkstelligen ließ – irgendwie scheinen wir die Festivals seit einigen Jahren immer an verschiedenen Tagen zu headlinen –, haben wir nun einen besonders klugen Kniff angewendet. Einen Kniff, von dem ihr im Juli 2023 mitprofitieren könnt.
Wir haben nämlich zu diesem Zweck beschlossen, bei der nächsten Auflage des hauseigenen Eisbrecher-Festivals VOLLE KRAFT VORAUS mitzumachen.
Eine mächtig aufwendige Art, sich zu verabreden? Mag sein. Aber auch eine, die höllisch viel Spaß zu machen verspricht.
Freut euch also auf ein feines kombiniertes Konzertereignis am 15. Juli 2023 in Neu-Ulm in der Ratiopharm-Arena!
Tickets gibt es übrigens hier
15. September 2022
Drei Rosen
… der Weg zum kleinen schwarzen Haus … Holger Much über „Drei Rosen“
Weißt du noch, wie‘s war?
In manchen Worten liegen Kraft und Stärke verborgen. In manchen Worten lebt Magie. Und webt man solche Worte auf eine bestimmte, vermutlich unerklärliche Weise zusammen, so beginnen Welten zu leben und zu leuchten.
Es gibt Texte, die erzählen von einem bestimmten Sachverhalt. Nicht weniger, aber auch nicht mehr.
Und dann gibt es Texte, die tun so viel mehr. Sie öffnen verborgene Türen zu Welten und Geschichten, die in unseren Herzen und Seelen leben. Diese Texte sind pure Magie, sie sind, jenseits ihres eigentlichen Sujets, auf eine gewisse Weise ewig und universell. Man kann sich in sie einwickeln wie in eine warme Decke, man kann sie sich über den Kopf ziehen, kann in ihrem Schutz träumen und weinen, und man kann der Welt für einige Zeit entfliehen. Man kann aber auch in ihnen ertrinken.
Asp Spreng gehört zu den wenigen Poeten, die diese Art von Texten erschaffen können.
Leicht wie der Flügelschlag eines Schmetterlings lesen sich die Zeilen, scheinbar mühelos der Feder entflossen. Jedes Wort ist voller lebendigem Zauber und doch paradoxerweise so schwer, dass es einen unweigerlich mit in die Tiefe reißt, hinab in jene Welt, die der Autor uns zu erblicken erlaubt.
Dass Asp Spreng mit jedem Wort, jeder Wendung der Erzählung nicht nur sein eigenes Herz öffnet, sondern auf wundersam-erschreckende Weise auch wissend in die intimen Herzenswinkel der Lesenden selbst zu blicken scheint, gehört zu den faszinierenden Aspekten seines schriftstellerischen Schaffens und macht sicher einen großen Teil seines Zaubers aus.
Dieser Zauber wirkt auf mich ganz übermächtig und überwältigend in seiner Erzählung „Drei Rosen“.
Diese Geschichte um Passion und Liebe, um tiefe Hingabe, um unerträglichen Schmerz und um Verlust, geschildert aus der Sicht des Ich-Erzählers, wandelt auf den Pfaden des bewusst gewählten, symbolreichen Bild des Waldes. Dort schwelgt sie in bukolisch-sinnlicher Innigkeit voller Unschuld, verläuft sich dann aber zusehends, um in wahrlich verstörend-dunklen Hallen tiefe Verzweiflung und schmerzhaften Schrecken zu gebähren.
Asp Spreng hat es selbst bereits formuliert, die geheimnisvolle Schöne kann als Verkörperung der Musik selbst gelesen werden. Welch wunderbare Bedeutung für einen Autor, dessen literarisches Schaffen doch untrennbar mit Musik und der Liebe zu ihr verbunden ist.
Doch wie bei allen hervorragenden Texten bietet „Drei Rosen“ so viel mehr an Interpretationen, so viele Möglichkeiten vielleicht, wie es Herzen gibt, die sich diesen Worten schutzlos öffnen. „Weißt du noch, wie‘s war?“
Zwischen den Worten locken süße Nebel, verheißungsvolle Schlupflöcher und Fetzen verwehter Melodien, denen zu folgen so märchenhaft schön wie gefährlich sein kann.
Sicherlich aber hält der Lesende mit „Drei Rosen“ eine so fesselnde wie bewegende Liebesgeschichte mit beunruhigend dunklen Untertönen in den Händen, die niemanden, der sich der verführerischen Sprache hingibt, unberührt lassen dürfte.
Selten – eigentlich noch nie – war ich so dankbar, eine Geschichte in Bilder fassen zu dürften, selten hatte ich solchen Respekt davor.
Denn die vielschichtige, flirrende Poesie von Asp Sprengs Worten entzieht sich, kaum dass man ein Bild zu fassen glaubte, auch schon wieder dem Blick, um etwas anderem Platz zu machen.
So habe ich mich im Falle der „Drei Rosen“ nach langem Kampf und mehreren gescheiterten Versuchen dazu entschlossen, die Geschichte nicht auf die Art zu illustrieren, wie ich es sonst immer tue.
Ich habe mich auf das Wagnis eingelassen, eine Art gezeichnete Nachdichtung in Bildern zu schaffen, die die Geschichte Asps parallel zum Text mit eigenen Mitteln darstellt.
Egal wie, dieses gemeinsame Werk, vielleicht auf eine hintergründige Weise das bisher intensivste und dunkelste, wird auf alle Zeit und Ewigkeit einen ganz speziellen, einzigartigen Platz im kleinen schwarzen Haus im Wald meines Herzens haben.
Asp über die Entstehung:
Drei Rosen erblühen erneut.
Mitten in irgendwelchen Pandemie-Lockdowns im Jahr 2020 nutzte ich, halb gezwungen, halb erfreut, die Chance, das ultimative ASP-Texte-Buch endlich auf den neuesten Stand zu bringen und zu überarbeiten. Eine echte Herzensangelegenheit, welche mich sicherlich auch mental durch diese extrem frustrierende Phase gebracht hat. Aus der Not geboren entstanden viele schöne, neue Begleittexte, und meine Erinnerung durfte in Momenten verweilen, die dem Leser genau wie mir selbst präsentiert und als schriftliche Anekdoten veröffentlicht werden durften. Das war sehr angenehm, denn viel zu viele Erlebnisse und Gedanken verblassen oft genug im täglichen Wahnsinn und werden vom ewigen Hamsterrad des Musikertreibens einfach in eine dunkle Ecke geschleudert. Selbstredend nahm ich die uralte Erstausgabe des Buches in die Hand und entdeckte dort das etwas lieblos im Schlussteil untergebrachte Gruselgedicht „Die drei Rosen“ und entschied mich nach kurzem Überfliegen, dieses – in meinen Augen – mit einigen stilistischen Makeln behaftete Werk nicht in die neue Ausgabe zu übernehmen. Das lag wie oben erwähnt daran, dass ich das Gedicht damals in ziemlicher Eile verfasst hatte und ich eigentlich nur die stilistischen und sprachlichen Ungereimtheiten bemerkte.
Die andere Angelegenheit, die mir die Freude daran bis zum Wiederlesen deutlich vermiest hatte, war die Tatsache, dass die von mir für ein etwas zweifelhaftes Hörbuch-Projekt eingelesene Geschichte mit vielen negativen Erinnerungen verbunden war, denn ganz ehrlich: Nicht nur wurde ich damals im Studio beim Einlesen nicht gerade höflich oder freundlich behandelt, natürlich wurde in der Folge das komplette Projekt ein reines Ärgernis, da später zwar fleißig verkauft und verwertet wurde, eine Ausschüttung an mich als Autor jedoch nie erfolgte. Dabei geht es nicht um den schnöden Mammon allein, sondern um Respekt und Wertschätzung dem Verfasser gegenüber.
So etwas kann schon einmal einen kleinen düsteren Schatten auf ein an sich schönes Geschreibsel werfen.
Die Neuausgabe von „Horror Vacui“ sorgte jedoch dafür, dass ich mir einen Vermerk an mich selbst machte, mir die „Drei Rosen“ nach Abschluss der Arbeit an dem Songtexte-Buch noch einmal mit etwas Muße zu Gemüte zu führen.
Es dauerte nur wenige Wochen, dann sollte einer dieser raren Momente tatsächlich eintreten (wie angedeutet: nicht alles an den Lockdowns war zu hundert Prozent schlecht), und ich konnte die vielen formalen Fehler des alten Textes beiseiteschieben und mich inhaltlich darauf einlassen.
Und mir ging es wohl wie Holger, als ich ihm später die sanft überarbeitete Fassung einfach mal zum Lesen schickte: Die „Drei Rosen“ packten mich. Sie berührten mich. Ich stand meinem jüngeren Ich gegenüber und spürte wieder genau das, was mich damals angetrieben hatte. Das war regelrecht überwältigend.
Es verschlang mich, rief mich zu sich, wenn ich gerade nicht daran arbeitete.
Damit wurde es auch direkt zu einem verrückten Beweis für das bedrohlich-verzehrende Bild, welches die Geschichte über das Schaffen von Kunst im Allgemeinen und Musik im Speziellen zeichnet, wenn man die recht plakative Allegorie einmal durchschaut hat, die ich damals das Bedürfnis hatte zu benutzen.
Ich möchte der Geschichte nicht zu sehr vorgreifen, lies lieber das Buch mit den sensationellen Illustrationen des Herrn Much. Aber eins möchte ich durchaus noch loswerden: Die damals in Worte gewobenen Ängste vor dem selbstzerstörerischen Aspekt des schöpferischen Aktes sind über die Jahre Realität gewordene, betonierte Erfahrung. Das geht nicht allen so, ich kenne viele Kollegen, die dieses Selbstverzehrende in keiner Weise nachvollziehen können, aber für mich war und ist jeder kreative Moment ein schöpferischer Akt, der bedeutet, aus mir selbst zu schöpfen, mir etwas zu nehmen und hinaus in die Welt zu senden. Mag sein, dass die Ressourcen regenerativ sind, dennoch bleibt stets die Furcht, dass man etwas mehr gibt, als energetisch wieder nachwächst. Ziemlich sicher ist Holger Much diesbezüglich ein Seelen- und Hingebungsverwandter, denn er bat mich sehr nachdrücklich, dass er und niemand anders dieses Gedicht zum Buch vervollständigen dürfe.
Welch ein Offene-Türen-Einrennen war dies?
Herausgekommen ist ein Buch, das mich absolut mit all den negativen Begleitumständen der ursprünglichen Entstehung versöhnen konnte. Wie eine alte Wunde, die endlich heilen durfte.
Ich hoffe, alle Leser werden Freude an meinem kleinen Geschreibsel haben. Pit Hammann hat das Buch so schön gelayoutet, dass die Schrift so wenig wie möglich von den unglaublich ergreifenden Bildern ablenkt, die Holger Much(a) gezaubert hat.
1. September 2022
ES IST VOLLBRACHT!
Das Ziel ist erreicht – und die Arbeit beginnt
JETZT!
Liebe Unterstützer,
es ist der Wahnsinn! Ihr habt es tatsächlich geschafft.
Noch vor einigen Wochen hätte das niemand für möglich gehalten: Ihr habt alle drei Phasen des Turmbaus vollendet und mir dadurch die Chance gegeben, dieses Mammut-Unterfangen in Angriff zu nehmen.
"Three times the 66666.
You alone possess the power
to finally build the all black tower.
Be the mortar for my bricks!“
Die gigantischen Ausmaße meiner Dankbarkeit sind nicht zu beschreiben. Natürlich in aller Form und ganz nüchtern und faktisch für die Mittel, die ihr zur Verfügung gestellt habt, einige von euch in schwindelerregender Höhe.
Diese Mittel stellen tatsächlich und wahrhaftig einen Gamechanger für die Entstehung des Turm-Zyklus dar: Sie werden das Fundament bilden, auf welchem ich den Turm-Zyklus bauen kann. Ohne jegliche Einschränkung bedeutet das Gelingen dieses „Crowd-Fundings“, dass ihr mir die berechtigte Hoffnung gebt, dieses aus drei Konzeptalben bestehende Werk mit der nötigen Muße verwirklichen zu können.
Wie in den Informationen zum „Turmbau“ ausführlich berichtet, werden mir diese Mittel helfen, um mich aus einigen der zahl- und umfangreichen organisatorischen Alltagsarbeiten endlich etwas zurückzuziehen, die meine Kreativarbeitszeit seit einigen Jahren aufgefressen haben. In manchen Momenten fragte ich mich tatsächlich, wie ich überhaupt noch Songs schreiben konnte, so viel, wie auf meinem Schreibtisch landete. Doch so konnte es nicht weitergehen, denn faktisch ist selbst die Energie und Kraft des Fleißigsten endlich.
Die Summe soll natürlich für mehrere Jahre reichen, denn nicht weniger lang werden die Arbeiten an gleich drei Alben dauern, aber dennoch ist sie als blanke Zahl einfach beeindruckend, und mir ist zu jedem Zeitpunkt bewusst gewesen, wie gigantisch diese nach außen hin wirkt und was das für den Turmbau hätte bedeuten können: Ein Scheitern war durchaus im Bereich des Möglichen.
Aber keine Sorge: Auch wenn ich nun Jobs abgebe, die letzte Entscheidungsgewalt und die Messlatte für die Qualität aller Dinge, die aus dem Hause ASP kommen und für deren Gesamtheit ich mich vor dem Hintergrund des mir entgegengebrachten Vertrauens umso mehr verantwortlich begreife, werden nach wie vor bei mir bleiben. Die Suche nach entsprechenden Personen, die für diese Arbeiten geeignet sind, hat bereits begonnen.
Fast genauso wichtig wie die beachtliche Summe an sich ist aber tatsächlich dieses klare „Ja“, welches dadurch ausgedrückt wurde. Das „Ja“ für ein weiteres, nach Mainstream-Gesetzen komplett abstruses Unterfangen. Es mag sein, und ich nehme das stets als Kompliment, dass die Werke aus dem Schmetterlings-Zyklus und dem darauffolgenden Fremder-Zyklus durch die ab und an hitverdächtigen Einzelteile aka „Songs“ oft einen weit weniger unzugänglichen Eindruck hinterlassen, als das gemeinhin auf den ersten Blick oder das erste Ohr der Fall sein mag. Aber das Konzept Konzeptalbum ist durchaus ein mit großen Risiken verbundenes Unterfangen und – ganz ehrlich! – auch Millionen von Streams im Netz können nicht für das passende Feedback sorgen, welches einen als Autor derart zu beflügeln oder bestärken vermag, dass man diesen Weg so einfach weitergehen kann.
Daher ist dieser Erfolg auch und vor allem ein extrem euphorisierender Vertrauensbeweis. Eine in klaren Zahlen erfolgte Aufforderung, „mein Ding“ durchzuziehen, ganz gleich, wie wenig messbaren Zuspruch der Alltag und die zunehmend brüchig werdenden Wertschöpfungsketten auch bieten mögen. Und ganz gleich, wie viele Gelegenheitsgäste immer nur eine subjektive „Best-of-Setlist“ bei den Konzerten hören möchten oder wie viele (natürlich bei allen Bands auftretenden) Stimmen laut werden, dass früher doch angeblich alles so viel besser gewesen sei.
Auch dafür also meinen verbindlichsten Dank.
Selbstverständlich weiß ich ganz genau, wer nun zu „liefern“ haben wird. Die Verantwortung ist groß, die nun auf meinen schmalen Schultern liegt, denn nun muss der dritte und letzte Zyklus der Flammenkreis-Saga auch entstehen! Ehrensache!
Ich werde alles geben, um das Beste aus mir herauszuholen, was ich erzählerisch und musikalisch zu bieten habe. Wie immer. Aber vielleicht mit etwas mehr dringend benötigter Muße und etwas mehr Ruhe als in den vergangenen, zutiefst erschöpfenden und zermürbend turbulenten Jahren.
Als allererstes wird nun eine Phase der Planung folgen, denn mittlerweile haben wir das Horror-Kurzgeschichten-Projekt schon auf den Weg gebracht, und dies wird nun zuerst fertiggestellt im Hause ASP. Aber direkt im Anschluss daran werde ich ganz konkret am Turm-Songwriting arbeiten. Was bedeutet das? Das bedeutet, während wir nun das eine musikalische Projekt vorantreiben, werde ich parallel die drei Turmalben vorbereiten, eine Landkarte für das letzte Kapitel fertigstellen.
Da ist noch viel Denk- und Entwicklungsarbeit zu tun.
Wird das heftig? Ja. Wird das wieder ein irres Pensum? Na klar. Aber es wird doch deutlich besseres Deep-Work, deutlich mehr Flow stattfinden können als in den vergangenen Jahren. Und all das dank eurer Unterstützung.
Einige der abzugebenden Arbeiten werde ich extrem wenig vermissen, und ein klitzeklein bisschen tun mir die Leute schon jetzt leid, die diese für mich übernehmen sollen. Aber für das gesamte ASP-Konstrukt wird das ein Segen sein.
Ich wage es. Wage, mich darauf einzulassen, die Weichen zu stellen und mich dann ganz dem wunderbaren Strom zu überlassen. Ich verspreche, mir wie immer alles zu entlocken, was ich für wichtig, richtig und spannend erachte. Ich verspreche auch, dass ich wie immer keinerlei Rücksicht auf irgendwelche Konventionen zu nehmen gedenke, und außerdem schwöre ich, dass ich weiterhin nicht versprechen kann, dass das Endergebnis irgendjemandem zu gefallen weiß außer mir selbst. Auch dir vielleicht nicht, geschätzter Supporter. Aber dann bleiben noch immer die wunderschönen Souvenirs aus dem Crowdfunding, die bei euch ein neues Zuhause gefunden haben, und die Erinnerung an einen beeindruckenden gemeinschaftlichen Sieg im Kampf gegen die Windmühlen der Musik-Industrie. Wow, habt ihr es denen gezeigt! Chapeau!
So viel Zuspruch für ein Nischen-Projekt wie unseres, das soll uns erst einmal jemand nachmachen.
Daher werde ich nun, nach erneuter Verbeugung und Bekundung meiner enormen Dankbarkeit, aufhören, weiter große Reden zu schwingen, sondern direkt alles in die Wege zu leiten, was ich mir vorgenommen habe, nach dem erfolgreichen Abschluss dieser Crowdfunding-Aktion zu tun.
Die Arbeit beginnt heute.
Auf gutes Gelingen und ein tolles Endergebnis in einigen Jahren.
Behaltet eure E-Mail-Postfächer im Auge, liebe Unterstützer, denn ich werde euch auf dem Laufenden halten!
Euer dankbarer
Asp
22. August 2022
Die Saison der vielen ASP-Songs
Liebe Freunde,
natürlich beschäftigen uns in diesen Tagen auch noch andere Dinge als unser kleines aber feines Crowdfunding. Die Konzerte, die wir in diesem Jahr spielen dürfen, sind schon wirklich etwas ganz Besonderes. Nach der langen Zwangs-Livepause sind wir selbstverständlich einfach froh, wieder auf der Bühne stehen zu dürfen. Aber auch aus einem anderen Grund ist dieses Mal wie schon erwähnt alles noch ein bisschen intensiver: Kein Konzert ist wirklich wie das andere!
Wir wurden auf das Festival Mediaval eingeladen, was uns natürlich freut, aber eigentlich sind wir natürlich keine Mittelalter-Band. Böse Zungen behaupten, wir seien schon weitaus mehr als mittelalt.
Deswegen haben wir unsere KreaTour-Mitverschwörerin Shir-Ran Yinon überredet, mit uns ein ganz besonderes Set zu präsentieren. Freut euch also auf viele ASP-Songs, bei der die Violine eine wichtige Rolle spielt!
Was für den Besucher auf dem Festival Mediaval also ein einmaliges Erlebnis zu werden verspricht, bringt natürlich die üblichen kleinen Nebenwirkungen, vor denen mein Arzt und mein Apotheker mich gewarnt haben: Noch mehr ASP-Songs, die wir nur an diesem Abend in diesem Jahr spielen und noch mehr Texte auswendig zu lernen.
Jaja, nur kein Mitleid. SELBer Schuld.
Hoffentlich bekomme ich all das noch in das Erkältungshirn (danke, wird schon besser) gepaukt. Was haben wir da alles? Etliche Songs, die wir in diesem Jahr überhaupt nur dort spielen werden, einen Song vom aktuellen Album ENDLiCH!, den wir noch nie live gespielt haben und einen Song, der überhaupt noch gar nicht veröffentlicht ist und es voraussichtlich auch erst in frühestens einem Jahr wird. Also eine echte "Weltpremiere". Natürlich mit Geige.
Also alle ASP-Fans, welche die Reise ins Fichtelgebirge wagen, erwartet dort schon ein ganz besonderer Abend.
Wir sind höllisch gespannt und nach diesem kleinen Journal-Eintrag wird sofort weiter geübt …
Wir sehen uns dort!
Euer
Asp
Tickets gibt es hier: Link
9. Oktober 2020
INTERVIEW: ASP SPRICHT ÜBER **HERUMOR**, Teil 2
Hier kommt der zweite Teil des ausführlichen Fan-Interviews zu Asps Side-Project HERUMOR. Viel Vergnügen beim Lesen!
Wie viele wunderbare kleine Zettelchen tummeln sich den auf, an und um deinen Kreativplatz herum mit Gedanken, Wortsequenzen oder anderen Inspirationen? Vermischen sie sich emotional, gedanklich und manchmal auch ganz handfest mit den Geschichten deiner aspischen Erzählzyklen? Stichwort: Genie im Chaos. (Mersadie O.)
Asp: Ich mag es nicht gerne chaotisch, auch wenn sich das nicht immer vermeiden lässt. Ich handhabe das meist so: Notizzettel und Ideenkärtchen werden in regelmäßigen Abständen durchgesehen und danach wieder in einer Schachtel verstaut, damit meine Schreibtische nur mit dem bedeckt sind, was ich für meine unmittelbar anstehenden Projekte benötige. Sonst wird es zu unübersichtlich. Außerdem habe ich viele Blöcke, auf denen ich Texte notiere, die aber ebenfalls streng getrennt nach „aktuellem Projekt“ und „für irgendwann“ benutzt werden. Das sorgt zumindest einigermaßen für Überblick.
Herumor - das neue Asps von Zaubererbrüdern oder doch ganz anders? Mit AvZ wurden damals ja bereits viele der Songs die auf dem neuen Album erscheinen live aufgeführt. Die Fans kennen/lieben die Lieder; fühlt es sich vielleicht sonderbar an diese „neu“ mit Herumor herauszubringen? Gibtes Bedenken oder Wünsche aus der Erfahrung von AvZ? (Kerstin P.)
Asp: Ich sehe Herumor nicht als das neue Asps von Zaubererbrüdern, sondern als das, was AVZ hätten sein sollen und vielleicht auch hätten sein müssen. Mit AVZ hätten wir es vermutlich nie geschafft, ein Album zu vollenden. Dafür waren wir einfach nicht fokussiert genug. Für mich fühlt es sich wunderbar an, dass die Lieder nun endlich als Album erscheinen, und ich traure der Zeit mit AVZ nicht mehr nach. Ich habe unfassbar viel Zeit und Energie dafür verbrannt, und die Lieder, die ich damals dafür geschrieben habe, sind das Schöne, das mir davon geblieben ist. Aber auch die damals „neuen“ Lieder habe ich bereits mit meinem guten Freund Patrick Damiani aus meinen Demos arrangiert, und die Band hat sie dann live gespielt. Und so haben wir dann nach der Auflösung weitergemacht. Dennoch freue ichmich natürlich, dass auch alte Weggefährten wie Tossi (Bass und Backings) und Thomas Zöller (Dudelsäcke und Flöten) auf dem Album zu hören sind.
Gibt es Menschen die dich bei dem Projekt besonders inspiriert oder berührt haben? (Kerstin P.)
Asp: Alle Musiker haben mich mit ihrem wundervollen Instrumentenspiel sehr tief berührt. Ohne sie wäre dieses Album natürlich nur eine Idee auf meinem Schreibtisch geblieben.
Besonders eindrucksvoll ist mir noch die Schilderung aus dem Logbucheintrag zu SonaArta im Gedächtnis, wie du dich mit dem Text ins abgedunkelte Zimmer gestellt und singend nach der Melodie gesucht hast. Gänsehaut! Hat einer der Herumor-Songs eine ähnliche oder ähnlich besondere Entstehungsgeschichte? (Lily M.) Asp: Jeder der Songs hat eine besondere Entstehungsgeschichte. Aber als Sänger der eigenen Texte gibt es solche intimen Momente, bei denen man alleine ist, immer wieder. Das Intro von „Der Knochenmann, das Vöglein und die Nymphe“ ist auf eine ähnliche Weise entstanden wie SonaArta. Gerade diese Folkmelodien entstehen oft durch das, was der Gesang vorgibt. Eine sehr körperliche und ursprüngliche Erfahrung. Deswegen habe ich auch so eine starke Bindung zu Folkballaden. Geschichten, die nicht nur erzählt werden, sondern gesungen. Aber esgab diesbezüglich zugegebenermaßen auch Amüsantes. Die Musik zu „Achte meiner Liebe nicht“ ist eigentlich ein wenig zu flott, um diesen Text drauf zu singen. Da musste ich unglaublich viel üben, um das einigermaßen hinzubekommen, ohne mich ständig zu verhaspeln. Es wäre ein Leichtes gewesen, den Song einige Beats langsamer zu schreiben, aber ich wollte unbedingt diese Jagd, das Gefühl des Verfolgt-Werdens durch das Tempo unterstützen. Das hat mich noch bis zum Schluss bei den finalen Gesangsaufnahmen im Tidal Wave Studio im Sommer verfolgt. Die Demos zum„Treuen Troll“ habe ich übrigens ganz im Gegenteil zum Songtext nicht in der gleißenden Morgensonne, sondern nachts eingesungen, mit ganz wenig Leselicht. Das war sehr episch und ein toller Moment. Denn der Troll ist ja ein Wesen der Nacht. Natürlich strahlte mich mein iMac währenddessen an, deswegen wird man aber nicht zum Internet-Troll. Welch ein Glück.
Gibt es eine ganz besondere Erinnerung zur Entstehung des Albums – peinlich, emotional oder gar frustrierend, welche Dir spontan als Erste dazu einfällt? (Kerstin P.)
Asp: Da die Entstehung des Albums über so viele Jahre stattfand, ist das nicht so leicht zu beantworten. Aber ich muss schon sagen, dass es nach der Beendigung der AVZ-Phase wirklich nur noch sehr wenige Frust-Phasen gab. Die gibt es dann meistens, wenn das musikalische Kind dann in die Mühlen des Musikbusiness geschubst werden soll, wenn die Nicht-Musiker beginnen, sich einzumischen. Aber das ist der ASP-Asp ja irgendwie gewöhnt und konnte den Herumor-Asp zumindest ein bisschen an die Hand nehmen und trösten. Logisch, wenn man ein Album macht, das so zart und verletzlich ist, dann bräuchte man selbst ein starkes Rüstzeug.
Wie reagieren deine Bandmitglieder eigentlich auf die Fülle deiner Ideen? Werden da regelmäßig die Hände über den Kopf zusammen geschlagen? Schließlich verlangst du ihnen und dir ja unheimlich viel ab, um uns mit wunderbaren Werken, in sehr hoher Qualität zu beglücken. (Anne H.)
Asp: Bei Herumor gibt es ja keine wirklichen Bandmitglieder, es gibt Musiker, die ins Studio kommen und der Musik eine große Portion Feenzauber verpassen. Und tatsächlich habe ich keinerlei negative Reaktionen oder Überforderungen mitbekommen. Alle freuen sich und geben tapfer ihr Bestes.
Sind das ASP- Universum und die Anderswelt von Herumor wirklich zwei strikt voneinander getrennte Sphären oder gibt es Überschneidungen? (Melissa F.)
Asp: Ich selbst stelle ja bereits die große Überschneidung dar, ohne mich irgendwie dabei wichtigmachen zu wollen. Aber natürlich ist meine Art, Songs zu schreiben und zu produzieren, ohnehin eine sehr besondere und selbst für die verrückte Musikwelt nochmal ziemlich speziell. Das ist bei ASP und Herumor sehr ähnlich und deswegen sind die Welten natürlich verwandt. Vielleicht ist der Hauptunterschied, sieht man mal von denverschiedenen als Basis benutzten Musikstilen ab, dass es bei Herumor bisher nicht geplant ist, so stark in langen und miteinander verknüpften Zyklen zu erzählen, sondern eher in „Kurzgeschichten“ zu denken. Aber das ist auch nur eine Momentaufnahme. Vielleicht packt es mich ja dochirgendwann, und es gibt ein richtiges Fantasy-Konzeptalbum.
Vielleicht auch nicht. Das muss die Zeit zeigen.
Natürlich hoffe ich, dass ASP-Fans auch Herumor mögen können und, sobald es welche gibt, Herumor-Hörer auch den Schritt zu ASP wagen. Es werden natürlich Menschen, die schon meine Stimme bei ASP furchtbar finden, auch in diesem musikalischen Gewand nichts mit ihr anfangen können. Ach, wir werden sehen.
Sowieso denke ich, dass beide so weit abseits vom Mainstream angesiedelt sind, dass sowieso nur sehr wenige Menschen davon erfahren werden.
Ich bin sehr froh, dass es Überschneidungen gibt, zum Beispiel in der über Jahre aufgebauten Infrastruktur von ASP. Ich habe die Chance, mein Album über einen supertollen Shop anzubieten, brauche ihn nicht erst aufzubauen.
Ist Dir beim Schreiben immer sofort klar, dass ist eine Geschichte für Herumor oder eben eine für ASP? (Sven A.)
Asp: Bis auf ganz, ganz wenige Ausnahmen weiß ich das tatsächlich schon ganz früh im Entstehungsprozess. Erstens ist es allein schon von meiner nötigen Schreib-Disziplin her oft so,dass ich mich hinsetze und ganz gezielt für das jeweilige Projekt schreibe. Ich warte nicht auf Inspiration und schaue dann, was draus wird, sondern ich habe meist ganz geplant eine Aufgabe vor mir, mit der ich mich zu beschäftigen habe. Da heißt es dann: „Heute schreibst du den ganzen Vormittag für das Horror-Vacui-Buch“, oder: „Dienstag konzentrierst du dich ganz auf das neue ASP-Album!“
Anders würde ich diese vielen Geschichten gar nicht in den Griff bekommen.
Aber manchmal geschieht es, da macht sich die Erzählung selbstständig, bekommt eine andere Wendung und plötzlich wird aus einer im Zwielicht begonnenen Geschichte ein rabenschwarzes Nachtstück. Dann nehme ich das ganz freudig hin und heiße es willkommen, lasse mich von der Geschichte tragen und lasse es geschehen.
Kann man hoffen bei den anstehenden dunkelromantischen (Winter-) jetzt Sommernächten "Kreatour" das ein oder andere Stück vom neuen Herumor Album live zu hören? (Sabrina S.)
Asp: Nein, das ist nicht geplant. Wir haben für diese ASP-Konzertreise eine tolle und wirklich ausgesucht feine Songauswahl vorbereitet und sogar ein tolles neues Stück im Gepäck, das speziell für diese Tournee geschrieben wurde. Da die starke Vermischung von AVZ und ASP damals enorm dazu beigetragen hat, dass uns live viele Steine in den Weg gelegt wurden, werde ich in Zukunft stärker darauf achten, dass die Projekte getrennt bleiben, auch in dieser Richtung.
Wird es im Rahmen von Herumor weitere Duette/ Stücke mit Nic Frost geben? (Stefanie B.)
Asp: Geplant ist nichts in der Richtung, aber Nics Stimme ist für mich eine der interessantesten, spannendsten Frauenstimmen überhaupt. Und wenn ich wieder etwas in der Richtung mache, dann steht sie dementsprechend immer ganz weit oben auf der Liste.
Du berührst mich mit Deinen Stücken tief in meinem Innersten und ich würde Dir das gern auch zeigen/sagen. In welcher Form kann ich das am Besten tun? (Stefanie B.)
Asp: Nun, der beste Weg ist, Beifall zu spenden und die Projekte zu unterstützen. Zumindest ist das die Weise, es für mich am besten zu tun. Aber vermutlich ist das nicht die Antwort, auf die du gehofft hast? Für alles darüber hinaus haben wir ja noch eine schöne Postfachadresse, an die man Briefe schreiben kann. Ich lese die auch. Ganz ehrlich.
Gibt es auf dem Album eine Geschichte, die du häufiger als alle anderen mit ins Bett genommen und nachts in Gedanken hin- und hergewälzt hast? So eine Art Fluch und Liebe gleichzeitig? (Navina A.)
Asp: Allerdings! Und dabei handelte es sich ausgerechnet um das kürzeste und vielleicht sogar unscheinbarste Stück. „Happy End für alte Knochen“ hat mir wirklich viel Kopfzerbrechen beschert und die ein oder andere schlaflose Nacht. Ich wusste von Anfang an, dass ich diesen erlösenden, tröstlichen Schluss aus dem Buch auch musikalisch anbiete möchte. Aber tatsächlich dauerte es für meine Verhältnisse ewig, bis ich eine richtig gute Möglichkeit gefunden habe, denn ich merkte rasch, dass es eben nicht eins zu eins wie im Buch geschrieben in einem Lied funktionieren würde, und es war eine echte Herausforderung, es so nah wie möglich am ursprünglich Gedichteten zu belassen und doch in eine Liedform zu gießen, die für mich funktionierte. Vor allem fand das alles ziemlich am Schluss der langen Produktionsphase statt, und ich hatte mit so viel Widerstand dieser frechen Zeilen gar nicht gerechnet.
Stücke wie „Schneekönigin, wohin“ und „Rüstzeug“ haben bei vielen Fans nachdem sie erstmals live zu hören waren tiefe Spuren hinterlassen und es gab über eine lange Zeit Stimmen die um die Veröffentlichung dieser Stücke baten. Hast Du diese Resonanz mitbekommen und hat es etwas mit Dir gemacht? (Melissa F.)
Asp: War das so? Ich habe nicht so viel davon mitbekommen, aber umso schöner, und es freut mich, wenn nun der Wunsch dieser Fans endlich erfüllt wird.
Für mich ist es natürlich auch ein sehr langer Weg gewesen, und ich kann mir gut vorstellen, dass einige Menschen vom ersten Kosten der Songs an eine ähnlich lange Durststrecke erlebt haben.
Am 20. November ist sie endlich vorbei.
Die Fragen wurden gestellt von Mitgliedern der Facebook-Gruppe ASP – eine magische Verbindung
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3. Oktober 2020
INTERVIEW: ASP SPRICHT ÜBER **HERUMOR**
Wer könnte Asp besser über sein neues Side-Project Herumor und das Debut-Album "Eine Liebe nicht weniger tief" ausfragen als die Fans? Richtig, niemand. Heute könnt ihr seine Antworten in einem ausführlichen Interview lesen:
Worin lag für Asp der Hauptgrund bzw. der Vorteil, ein Nebenprojekt zu gründen? (Timo P.)
Asp: Warum macht man Projekte? Der Hauptgrund ist natürlich die pure Lust gewesen, mich neben ASP noch in einem
folkigeren Projekt austoben zu dürfen. Ich habe mein Nebenprojekt genauso gegründet wie damals das Hauptprojekt:
aus purer Leidenschaft für das Genre. Freilich tragen beide Projekte meine ganz persönliche Handschrift, ob man
das nun als Vor- oder Nachteil empfindet, aber ich arbeite ja auch mit einem anderen Team zusammen, was
zusätzlich eine andere Klangästhetik fördert.
Ob sich dadurch weitere Vor- oder Nachteile ergeben, wird sich zeigen. Ob sich durch die etwas weniger düsteren
Themen mehr Leute dafür begeistern lassen oder sich ihnen dadurch eine etwas einladendere Tür öffnet, durch die
sie Zugang zu meinen Werken finden können, wage ich nicht zu prognostizieren. Nun fällt mir jedoch ein großer
Vorteil ein: Mit Herumor bin ich an keinerlei fremd auferlegten Zeitpläne und Deadlines gebunden. Bei ASP ist
das ja ein wenig anders.
Ich hoffe, ich habe die Frage richtig verstanden und zur Zufriedenheit beantworten können.
Der Fremder Zyklus neigt sich dem Ende ... wird es einen neuen, ins
Thema greifenden Zyklus geben, oder wird "Herumor" perspektivisch "ASP"
ablösen? (Torben F.)
Asp: Ohne nun zu viel verraten und über
eine ganze Schachtel ungelegter Eier sprechen zu wollen:
Nach dem
Fremder-Zyklus wird es einen weiteren Erzähl-Zyklus geben, so die
Gesundheit und die Kraft mich nicht verlassen. Dieser wird dann
gemeinsam mit dem Schmetterling und Fremder einen Kreis schließen. Aber
ich werde den dritten Zyklus nicht direkt im Anschluss an „Fremder 5“
veröffentlichen, denn ich möchte mit ASP zunächst einige andere Ideen
umsetzen. Dies zeigt schon mehr als deutlich: ASP wird auch weiterhin
mein Haupt-Projekt bleiben, ich habe wahnsinnig viel vor und an einen
wie auch immer gearteten Rückzug auf ein Folk-Altenteil ist nicht zu
denken. Ich mache Rock, weil ich es liebe, ich habe ein Folk-Projekt,
weil ich es liebe. Musikalisch polyamourös. Herumor soll ASP in keiner
Weise ablösen!
Werden weitere Herumor Songs als Bildband separat veröffentlicht werden? (Timo P.)
Asp: Ich möchte das unbedingt weiter so handhaben wie bisher und habe die große Hoffnung, dass sich auch
weitere Illustratoren und Maler für diese schöne Bilderbuchreihe finden. Und wenn es sich so ergibt, dann werde
ich das auf jeden Fall fortführen, da es eine weitere große Leidenschaft von mir abdeckt.
Wählst
Du schon beim Schreiben des Textes aus, zu welchen Zeilen des Liedes Bilder angefertigt werden sollen und wie
diese ungefähr aussehen sollen oder lässt Du den Künstlern dabei freie Hand? (Nathaly A.)
Asp: Zu dem Zeitpunkt, wenn ich die Liedtexte verfasse, sind solche Überlegungen noch ganz weit weg.
Zuerst kommt das Lied, dann erst das Buch. Alles andere würde mich beim Komponieren viel zu stark beeinflussen.
Vielleicht wäre es spannend, mal ein Lied zu machen, bei dem ich gleich an die visuelle Umsetzung denke, aber
momentan scheint mir das als eine Herausforderung, die ich aufgrund des Arbeitspensums eher auf einen späteren
Zeitpunkt verschieben würde. Das erklärt übrigens auch, warum es zu einigen Herumor-Stücken kein Bilderbuch
gibt. Manche halte ich weniger gut dafür geeignet, sie zu illustrieren. „Schneekönigin, wohin“ ist so ein Lied.
Der zweite Teil der Frage ist übrigens recht einfach zu beantworten: unterschiedlich!
Ich arbeite mit den verschiedenen Illustratoren so, wie es für die Erzählung und ihre Vorlieben am besten ist.
Das entscheidet sich ganz individuell nach den Bedürfnissen dieser beiden Komponenten.
Holger Much zum Beispiel ist jemand, dem drückt man einen Liedtext in die Hand, dann verschwindet er damit in sein Atelier und kommt wenige Monate später mit einem fertigen Buch wieder heraus. Entsprechend gebe ich ihm natürlich gerne die Texte, die in sich schon eine sehr starke Erzählung tragen. Mit Timo Wuerz ist alles ganz anders. Für ihn schreibe ich immer ein ganz genaues Script, ganz gleich welche verrückte Erzählstruktur umgesetzt wird. Bei Fabia Zobel habe ich sowohl das eine als auch das andere schon gemacht. Während „Der Knochenmann, das Vöglein und die Nymphe“ im Grunde den Liedtext ganz geradlinig illustriert, haben wir bei „Zwielichtgestalten“ eine große Erweiterung der Lyrics geschaffen, die eine zusätzliche Dimension der Story erzeugen sollte. Und das dritte Projekt mit ihr … ups. Basiert gar nicht auf einem Herumor-Text, gehört hier also nicht wirklich hin. Hihi.
Wie ist dieses wunderschöne Cover des Albums entstanden? (Konstantin W.)
Asp: Zur Entstehung kann ich nichts sagen, das bleibt das Geheimnis des Fotokünstlers. Was ich aber dazu sagen kann, ist, dass ich über dieses Bild vor einigen Jahren gestolpert bin, als Alex Storm mir die Seite von Justin Peters im Netz zeigte. Er macht wirklich grandiose Sachen (Justin, nicht Alex), aber als ich dieses Bild gesehen habe, war ich schockverliebt und hatte eine Gänsehaut, die mehrere Tage anhielt. Es dauerte noch Jahre, bis ich dann endlich eine Gelegenheit hatte, ihn anzuschreiben und zu fragen, ob ich es für mein Herumor-Album lizensieren dürfte. So habe ich bisher nie gearbeitet, aber ich wusste, wir sind füreinander bestimmt, dieses Bild und ich. Das klingt nun irgendwie Stalker-mäßig, bitte den letzten Satz streichen ;)
Wird es zukünftig ggf. auch reine Herumor Konzerte geben? Oder bleibt es ab und an bei einzelnen Stücken zu
besonderen ASP-Touren? (Kati M.)
Asp: Ach, Konzerte. Ein sehr, sehr bitteres Thema. Aber ich will die Frage mal so beantworten, als spielten
äußere Einflüsse keine Rolle. Bisher sind keine Konzerte mit Herumor geplant. Ich würde wahnsinnig gerne
Herumor-Konzerte geben, aber ich fühle mich einer zweiten so großen Anstrengung derzeit nicht wirklich gewachsen.
Denn die Konzertplanung, die Logistik und die großen Investitionen, die dafür nötig sind, die sind zumindest zum
jetzigen Zeitpunkt für mich nicht leistbar. Außerdem muss man auch einfach abwarten, ob es in Zukunft überhaupt noch
ratsam sein wird, solche Risiken bei einem neuen, nicht etablierten Projekt einzugehen. Das muss die Zeit nach
Corona in einer veränderten Live-Landschaft erst zeigen.
Aber wenn es so weit kommen sollte, dann strebe ich eine strikte Trennung zwischen ASP und Herumor an. Wenn ich eins
aus dem Asps Von Zaubererbrüdern-Debakel gelernt habe, dann ist es, dass es besser ist, es nicht zu stark
durcheinander zu würfeln. Das heißt nicht, dass es völlig ausgeschlossen ist, mit Herumor mal einen ASP-Song im
Gepäck zu haben, aber lieber schreibe ich noch einige schöne Stücke für Herumor und warte, bis ich genug für eine
eigene Setlist zusammenhabe. Das klingt nun erstmal wahrscheinlich wie eine Fehlentscheidung, denn warum sollte man
den Bekanntheitsgrad der ASP-Songs nicht nutzen, aber langfristig halte ich es für die bessere Lösung für alle
Beteiligten.
Das erste Album trägt den Beinamen "Zwielichtgeschichten I". Das lässt darauf schließen,
dass weitere Alben zumindest vorgesehen sind. Gibt es hierzu schon Ideen, Vorstellungen, Pläne oder liegt das alles
noch in unabsehbarer Zukunft? (Konstantin W.)
Asp: Ja. Die ersten Song-Ideen dafür existieren bereits, und ich werde sicher auch in einigen Wochen wieder
an einem konkreten Stück arbeiten, aber zuerst ist das neue ASP-Album dran, das nun meine (relativ und für meine
Verhältnisse) ungeteilte Aufmerksamkeit bekommen soll.
Wie hat das Kind seinen Namen bekommen? Wieso
wurde dieses Zweitprojekt ausgerechnet HERUMOR (Quenya: Schwarzer Herr) getauft? (Katrin L.)
Asp: Genau
so. Es ist nach Tolkiens Begriff benannt. Passt doch auch wie die Faust aufs Auge, nicht wahr?
Bist du nicht schon komplett ausgelastet mit ASP, den Merchandisingunternehmen usw.? Oder bist du einfach ein fleißiges Bienchen mit unendlich vielen Ideen? (Nina R.)
Asp: Ich bin ein fleißiges Bienchen mit unglaublich vielen Ideen. Manchmal fühlt sich mein Kopf sogar so an, als wäre dort ein ganzer Bienenschwarm mit Ideen. Ich bin natürlich mehr als ausgelastet mit meinen Jobs. Aber manchmal schlägt einfach der Künstler in mir zu, schiebt alle anderen beiseite und vergisst dabei, dass alle zusammen in einem einzigen Körper wohnen, welcher bis zur totalen Erschöpfung getrieben wird. Bitte kein Mitleid deswegen!
Was fühlst du, wenn du an Herumor arbeitest/gearbeitet hast? (Christian D.)
Asp: Das
kommt sehr drauf an, welche Arbeit daran es gewesen ist. Aber meistens empfinde ich eine Mischung aus
Erschöpfung und Erfüllung, wenn ich an einem Projekt gearbeitet habe.
Bezogen auf die wunderschönen
Bücher zu den Zwielichtgeschichten: gibt es einen Künstler mit dem du gern zusammenarbeiten würdest? (Steffi
E.)
Asp: Da gibt es viele. Ein absoluter Traum wäre Alessandro Barbucci. Sein Strich ist so unglaublich
elegant und schön, ich liebe seine Arbeiten. Aber auch Benjamin von Eckartsberg könnte ich mir gut vorstellen. Und
natürlich die klassischen Tolkien-Künstler Howe und Lee. Man wird ja noch träumen dürfen … Oder Dave McKean für
etwas schön Verrücktes oder Gris Grimly. Hach, ich könnte stundenlang aufzählen.
Wonach wählst du den
Künstler aus, der deine Texte in Bilder umsetzen darf? Oder schreibst du gar Texte zu bereits vorhandenen Gemälden,
die dann nur weiter vervollständigt werden? (Grit H.)
Asp: Ähm. Interessante Idee, kann mir aber nicht
vorstellen, dass das so umsetzbar ist. Erst kommt die Geschichte, dann die Umsetzung in Bildern. Die Künstler habe
ich auf ganz verschiedene Weise kennengelernt. Timo Wuerz kenne ich ja bekanntlich seit dem Pleistozän, Holger und
ich kennen uns aus der „Szene“ und Fabia hat mir Timo vorgestellt. Alles ganz natürlich gewachsen.
Der
Albumtitel „Eine Liebe nicht weniger tief“ hat mich wunderschön eiskalt erwischt. Wie kam er zustande? (Alessandra
M.)
Asp: Er flog mir einfach so zu, dieser Titel. Ich dachte mir, es sei ein phantastischer Name für das
Werk, um dem Hörer Raum für seine eigenen Interpretationen und Gefühle zu lassen. Die ersten Reaktionen lassen
vermuten, dass dieser Plan aufging.
Beschreibe "Eine Liebe nicht weniger tief" mit einem Duft. (Lily
M.)
Asp: Waldbodenduft im Frühling.
Welche der Geschichten auf dem Album hat dich vielleicht
selbst überrascht - eine Wendung genommen, die du nicht vorhergesehen hast, zum Beispiel? (Lily M.)
Asp:
Eigentlich überraschen mich die meisten meiner Geschichten während ihrer Entstehung. Sehr ausgeprägt geschah dies
allerdings bei „Achte meiner Liebe nicht“, der eigentlich als eine Art „Königskinder“-Variation begann und sich dann
im Schreibfluss doch wieder in eine wahrhaftige Anderswelt- und Fantasy-Story verwandelt hat. Ich bin sehr glücklich
darüber.
In deinem Logbucheintrag zu „Abyssus 2 (Musik)“ thematisierst du, wie Musik das innere Kind
emotional berühren kann. Du hoffst, dass es dir mit deiner Musik gelingt eben dieses bei anderen auszulösen. Nun
meine Frage an dich, kann es auch vorkommen dass du von deinen eigenen Songs so berührt wirst? (Svenja
G.)
Asp: Das kann und muss vorkommen. Ich halte es sogar für nötig, um unverstellt und ohne Gängelband von
fremden Einflüssen meine Geschichten und Lieder „aufzuspüren“. Aber es ist genauso notwendig, zu einem bestimmten
Zeitpunkt des Arbeitens dieses Gefühl festzuhalten und dann ganz erwachsen damit weiterzugehen, ihm ein Zuhause zu
bauen.
War es von Beginn der Zwielichtgeschichten der Plan, alle Lieder zusammen auf ein Album zu
packen oder entstand die Idee dafür erst später? (Joe L.)
Asp: Nun, ganz zu allererst und vor gefühlt
tausend Jahren sollte daraus ja ein Asps Von Zaubererbrüdern-Album werden. Dann allerdings ließ ich die Idee einige
Jahre komplett los und hatte gar nicht so fokussiert im Blick, eine ganze Sammlung von diesen Liedern zu einem Album
zu vereinen. Aber ganz klar: Ich bin eben doch ein alter Alben-Fan (z.B. Nachtalben, hüstel), und irgendwie
fühlte sich das Projekt unvollständig an. Und da viele davon ausgehen, dass die Veröffentlichungsform Album und ganz
speziell der Tonträger CD in den kommenden Jahren langsam verschwinden wird, wuchs in mir der Wunsch immer stärker.
Denn ich wollte unbedingt eine CD und eine Vinyl von diesen schönen Stücken in den Händen halten. Inklusive
Artworks.
Werden über die Geschichten in den Liedern, die noch nicht in Buchform existieren, auch noch
Bücher entstehen? (Joe L.)
Asp: Wie oben erwähnt: Nicht alle eignen sich gleich gut für eine Bebilderung.
Ich denke, ein Bilderbuch von „Rüstzeug“ wäre auch absolut nicht jugendfrei. Ich denke, es wird auch in Zukunft bei
Herumor immer Songs geben, die als Buch vorab erscheinen, und welche, die danach eben auf dem Album ohne Bilderbuch
dazukommen werden. Eigentlich ja auch eine wunderschöne Art der Veröffentlichung. Ich habe aber auch von unzähligen
Menschen gehört, die die Bücher haben links liegen lassen und die sich nun einfach das Album holen. Wahrscheinlich
wäre denen sogar ein Download ausreichend. Das wird es ja für die Musik-Puristen ebenfalls geben.
Hast du besondere „Rituale“ beim Texte schreiben? (Lara W.)
Asp: Für Rituale habe ich keine Zeit. Ich setze mich lieber hin und schreibe los.
Woraus schöpfst du Energie und Inspiration? (Lara W.)
Asp: Ich schöpfe meine Energie aus Spaziergängen im Grünen in Hundebegleitung. Inspiration schöpfe ich aus
jedem Atemzug und aus allem, was mir begegnet. Niemand ist unbeeinflusst von äußeren Eindrücken, ich auch nicht.
Aber oft sind es die umherstreifenden Gedanken, die sich zu einer Geschichte verdichten. Ich pflücke sie aus der
Luft, lasse sie mir vom Wind einflüstern, bringe sie mit aus einem Traum.
FORTSETZUNG FOLGT…
Erfahrt im zweiten Teil des großen Fan-Interviews, wie Asp seinen Arbeitsplatz gestaltet, wie unordentlich er
ist, welche "Bettgeschichten" es bei bei der Entstehung des Albums gab und vieles mehr!
Die Fragen wurden gestellt von Mitgliedern der Facebook-Gruppe ASP – eine magische Verbindung
FOTOS: Heilemania
24. August 2020
Herumor. Es gibt ein Datum!
Liebe Freunde des musikalischen Geschichtenerzählens!
Am 20. November erscheint das lange, lange erwartete
Herumor-Debut-Album
„Eine Liebe nicht weniger tief“.
Und heute möchte ich verraten, wie die so genannte Tracklist des Albums aussehen wird. Die darauf enthaltenen Lieder/Geschichten werden die folgenden sein:
Zwielichtgestalten
Der Knochenmann, das Vöglein und die Nymphe
Rüstzeug
Die Ballade vom „Treuen Troll“
Windrad
Nie am Tage
Achte meiner Liebe nicht
Schneekönigin, wohin
Happy End für alte Knochen
Einige davon kennt ihr bereits von lange verklungenen Konzertabenden oder von der Zwielichtgeschichten-Buchreihe.
Für das Album wurden alle Songs, die in den vergangenen Jahren erschienen sind, mit viel Fingerspitzen- und Zartgefühl neu gemischt und gemastert. Denn natürlich müssen sie alle wie aus einem Guss klingen, wenn sie zusammen ein Album ergeben sollen. Patrick Damiani hat diese schwierige Aufgabe perfekt gemeistert, muss ich sagen. Auch denke ich, dass diejenigen, die bereits die alten Versionen besitzen, mit den neuen Mixen ihre Freude haben werden. Neue Details sind zu entdecken.
Das Album wird übrigens als CD, Kauf-Download und Doppel-LP erscheinen. Für die Schallplatte haben wir ein spezielles Vinyl-Mastering erstellen lassen.
Weitere Infos in Kürze!
Asp