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17. April 2011

Asp zur Kenntlichkeit entstellt

Apropos Humor. Kennse denn? Kommtn Schäuble, ein Gaddafi und ne Merkel zum Pabst…?

Oder: Dinge, die man schon immer mal über sich schreiben wollte: Was haben Terry Pratchett, Johnny Depp, Tim Burton, Billy Connolly und Asp Spreng gemeinsam?

Na? Schon erraten?
Jawohl! Sie alle – also auch ich – wurden auf charmant-neckische Weise von Pit Hammann karikiert und das Ergebnis seiner wunderbaren Online-Galerie Promikatur.de einverleibt. Wie die gelungene Wortkreation schon impliziert, handelt es sich um Prominente, deren äußerliche Merkmale mit spitzer Feder (oder in diesem Fall mit dem passenden Griffel auf dem Wacom-Board) herausgearbeitet und übertrieben dargestellt werden, um sie humorvoll, teils gar satirisch, auf die Schippe zu nehmen. Pit Hammann macht das übrigens sehr elegant und kunstvoll, und das sage ich nicht nur deswegen, weil er mein ältester Freund ist (Pit Hammann wurde bereits im November 1928 im beschaulichen Kniritz an der Knatter während einer Beichte wegen eines zu dick bestrichenen Buddhabrotes von der Mutter geworfen), sondern weil ich seine Arbeiten wirklich toll finde und die ich sogar auf eine Stufe mit den früher so omnipräsenten Karikaturen eines Sebastian Krüger stellen möchte.
Nein, Pit hat es sicher nicht nötig, sich von einem Dritte-Reihe, bzw. D-Promi Honig ums Maul* streichen zu lassen, also glaubt mir ruhig.

Bin ich denn überhaupt ein Promi? 95% des Tages fühle ich mich gar nicht so. Aber da in jüngster Zeit immer mehr andere Leute so tun, als wär ich einer, werde ich der öffentlichen Meinung wohl nicht mehr lange stand halten können. Mist. Keine Lust. Kann ich nicht statt Prominenz lieber Attraktivität, sorgenfreies Leben oder ein glückliches Leben bekommen? Oder wenigstens Reichtum, damit ich mir die anderen drei Dinge kaufen kann? Nein? Wie gemein.
Dabei werde ich auf offener Straße nie von Leuten angesprochen, ob ich nicht dieser Aässpee sei. Immer nur im Supermarkt oder im Bus. Oder so. Und kaum einer adelt mich in der Öffentlichkeit durch schöne Persiflagen auf mein Werk oder parodiert meine äh, eloquente, äh, Gut…äh, -menschen…äh…-art, äh… und mein Talent…äh… mich so gut äh… auszudrücken. Okay. Von einigen misslungenen Dumpfkalauern über meine zunehmend gewichtige Art mal abgesehen. Aber das mache ich tatsächlich auch an extrem schlechten Tagen selbst besser**. Zudem unter Zuhilfenahme von Humor. Heutzutage scheint der Durchschnittskonsument das so genannte Bashing von Personen eben als komisch zu empfinden. Was bin ich froh, dass es noch richtige Könner im Bereich des Sich-anständig-über-jemanden-lustig-Machens gibt.

Pit ist so jemand. Was können wir froh sein, dass er seine Kunst für lau mit uns teilt.
Auf
www.promikatur.de

Schaut rein und empfehlt ihn weiter, ich will endlich einen dicken Bildband von seinen Karikaturen!
Ich bin stolz, promikiert worden zu sein, obwohl ich kein richtiger Promi bin!

Karikatur von Asp

*tatsächlich sagt man unfreundlich Maul statt Mund, wie des Röhrichs Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, mein allzeit drittliebstes Buch der Welt, dir gerne bestätigen wird! Wo wir gerade dabei sind. Kaufen sie Garg-Bücher. Ich war jung und brauchte das Geld. Nun bin ich älter und brauche immer noch welches!

**Man denke nur an meine unsterbliche Coverversion des Bruno Balz-Klassikers „Ich möchte nie mehr auseinander gehn“. Hach, damals, als aus Berlin noch schöne Lieder kamen…